Freitag, 4. November 2011

Tree of life

Es verlangt Mut sich diesem Film zu stellen. Es ist vergleichbar mit einem Blick in den Spiegel. Du siehst das, was Du bist. Mit Deinen Schwächen und Deinen Stärken. Du blickst hinein in Dein Leben, mit den Fehlern aber auch den großen Taten.
Die Vielfalt des Lebens auf der Erde, in gewaltigen Bildern gezeigt, bilden die Metapher der ganzheitlichen Existenz. Der Film überzeugt durch seinen Intellekt, seiner philosophischen Dichte. Er verzichtet zu Recht auf erklärende Dialoge. Er lässt die Bilder sprechen, untermalt mit klassischer Musik. 
Tree of life -eine Perle



Der Film hat die höchste Auszeichnung bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Canne 2011 erhalten, Die Goldene Palme.

"Aber es ist eine kalkulierte, bewusste Naivität, geboren aus der Überzeugung, dass die zwingende Wirkung von Bild, Ton, Musik und Schnitt den Zuschauer in einen Zustand der Unschuld versetzt: 138 Minuten lang ist die Welt exakt so groß wie "The Tree of Life". Und es ist eine Naivität, die der Film mit seinem Helden gemein hat, dem zwölfjährigen Jack O'Brien, der mit seinen beiden jüngeren Brüdern in Waco, Texas, aufwächst und seinen Weg ins Leben sucht, stets im Spannungsfeld zwischen seiner sanften, ätherischen Mutter und dem strengen Vater.
"Vater, Mutter. Immer kämpft ihr in mir", sind die ersten Sätze, die man aus dem Off zu hören bekommt in der Ouvertüre des Films. Ein Brief setzt die Handlung in Bewegung, die Nachricht vom Tod eines der drei Söhne, vermutlich Vietnam, auf jeden Fall so erschütternd, dass Jack den Verlust auch als erwachsener Mann, jahrzehntelang nicht abschütteln konnte.
Jack ist Architekt, aber wenn man ihn sieht, vor den Wolkenkratzern von Houston, dann wirkt er vor den Gebäuden, die er errichtet hat, klein und verloren. Am Jahrestag des Todes stellt er wieder die Frage danach, warum ein junger Mann so früh sterben musste, und begibt sich auf eine Reise, die ihn an den Anfang und das Ende der Zeit trägt."
 (Quellle: Spiegel online http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,768419,00.html)

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